Krafttraining für Frauen. Kursleitern Frau Witte und ihre Teilnehmerinnen

Fröhliche Begrüßungen in der Umkleide, schnelles Schuhewechseln – und schon sind die Teilnehmerinnen in der Sporthalle der Michaelschule Liemke startklar. Die Frauen im Alter von 16 bis 65 Jahren vergeuden keine Minute. Kursleiterin Estera Witte startet die Playlist des Abends, die ersten Töne klingen aus der Box, los geht es.

Dynamisch nimmt die Fitnesstrainerin die 29 Frauen mit ins Programm. Eine Stunde lang arbeiten sie jetzt. Eine Stunde, in der von den voll konzentrierten Frauen kein Mucks zu hören ist. Nur Estera, die mit ihren Kommandos den Rhythmus vorgibt für Bewegung, Atmung und Dinge, auf die die Teilnehmerinnen achten sollen. Das erfordert Disziplin, die die Kursleiterin durch aufmunternde wie ernstgemeinte Kommentare abruft. Ihre Art ist es, die die Frauen mögen. „Noch zehn, neun, acht, sieben …“ Witte zählt die Übungen runter oder lässt das auch die Kursteilnehmerinnen selber machen. Das passt zum Takt der Musik und der Erfolg, es gleich geschafft zu haben, wird zusätzlich sichtbar an den Fingern ihrer ausgestreckten Hand.

Kursleitung Frau Witte macht Krafttraining für Frauen

Kondition wie Kraft sind in diesem Moment jeder hier wichtig. Wer nicht mehr kann, setzt kurz aus, um gleich wieder einzusteigen. Der Rhythmus der Musik vereinfacht das. Ihre „Mädels“, wie Estera sie nennt, sind zum Teil schon 18, 19 Jahre mit von der Partie. Hier scheint niemand seinen inneren Schweinehund überwinden zu müssen. Das liegt an der Atmosphäre. Die Kursleiterin ist mit viel Empathie bei der Sache und achtet auf Abwechslung, während sie fortwährend motiviert. Das kommt gut an. Alle Körperregionen sollen mindestens einmal beansprucht werden: Aufwärmen, Dehnen und Kräftigen. Die Trainerin erklärt, welche Übung für welche Zone gut ist. Was so einfach aussieht, ist echte Arbeit.

Ein gutes Gefühl für den eigenen Körper zu entwickeln, ist der Trainerin enorm wichtig:

„Unsere Muskeln sind nicht einfach nur Gewebe – sie sind Kraft, Haltung und Energie. Sie tragen uns durchs Leben, Tag für Tag. Damit sie das können, brauchen sie Sauerstoff. Der versorgt die Muskelzellen mit Energie, damit wir uns stark, beweglich und lebendig fühlen. Ab etwa dem 35. Lebensjahr beginnt der natürliche Muskelabbau. Und dieser beschleunigt sich deutlich, wenn Frauen in die Wechseljahre kommen und der Östrogenspiegel sinkt.“

Beim Musikwechsel zwischendurch können die Frauen einen Schluck trinken, weiter geht es im Programm. „Früher“, so Estera, „wurde meistens nur auf Ausdauer trainiert. Heute wissen wir, dass gerade Krafttraining sehr wichtig ist.“ Die vhs-Dozentin, selbst eine drahtige Person, empfindet ihre Aufgabe nicht nur als Beruf, sondern auch als Berufung.

„Wenn ich vor der Gruppe stehe und sehe sowohl am Anfang wie am Ende fröhliche Gesichter, dann ist das für mich ein Geben und Nehmen. Das gibt mir viel zurück, macht mich glücklich.“

Ihre Kurse sind immer ausgebucht. Wer hier mitmachen möchte, kann sich aber als Nachrückerin auf eine Liste setzen lassen. Denn aus beruflichen, familiären oder gesundheitlichen Gründen gibt es trotzdem Fluktuation unter den Teilnehmerinnen.

340000 Followerinnen

Seit eineinhalb Jahren ist die Kursleiterin auch auf Instagram (@estera_menomove) und online (menomove.de) aktiv. Wer in der Woche noch mehr für sich und seinen Körper tun möchte, kann das so auch über ihre Reels zu Hause tun. Über 340.000 Followerinnen bezeugen, dass sie mit ihrem Ansatz viele Frauen erfolgreich aus der Komfortzone locken kann. Einige von ihnen sind über die vhs live dabei. Die fühlen sich am Ende des Abends zwar ausgepowert, auf lange Sicht aber gut gestärkt.
Hier finden Sie alle Kurse von Frau Witte

Logo vhsMagazin in dunkelblau

Text und Fotos: Almuth Thöring